Pressemitteilung MedNet Borken 13.12.2014

    Am 13.12.2014 hat Herr Dr. Osman offiziell die Urkunde zur Anerkennung des MedNet Borken e.V. als Praxisnetz in Empfang genommen. Damit hat das seit dem Jahr 2000 bestehende Ärztenetz aus Haus- und Fachärzten nun die Grundlage geschaffen, mit externen Partnern wie Krankenhäusern, Krankenkassen, Rehasporteinrichtungen usw. Kooperationen zur Optimirung der ambulanten medizinischen Versorgung einzugehen. Voraussetzung für die Anerkennung sind einheitliche Qualitätsstandards, Organisationsmanagement und regelmäßige Qualitätskontrollen. Eine fast einjährige Vorbereitung und Ausarbeitung ging der Zertifizierung voran.


    Anerkennungsurkunde

     

    Presseinformation der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe

    Praxisnetze in Westfalen-Lippe: Krankenkassen investieren erfolgreich in innovative Versorgung

    Dortmund, 22. Februar 2016

    KV 04/16 JF

     

    Bundesweit erstmalige Förderung als Motor für gute neue Ideen

    Die fünf Millionen Euro, die die Krankenkassen in Westfalen-Lippe im Jahr 2015 zweckgebunden zur Förderung der Praxisnetze im Landesteil an die KVWL überwiesen haben, waren klug investiertes Geld. Dies belegt ein nun von der KVWL vorgelegter Bericht über die Verwendung der Mittel: „Auf der einen Seite haben wir mit dem Geld den Aufbau von professionellen Praxisnetzstrukturen in Westfalen-Lippe gefördert, sodass wir bis Anfang 2016 insgesamt 16 Praxisnetze nach unserer anspruchsvollen Richtlinie zur Anerkennung von Praxisnetzen zertifiziert konnten“, erläutert KVWL-Geschäftsführer Thomas Müller. „Auf der anderen Seite haben wir mit Erfolg zertifizierte Praxisnetze über finanzielle Anreize motivieren können, zukunftsorientierte Versorgungsideen zu entwickeln.“

     

    Dem Aufruf der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, innovative Netzprojekte zur finanziellen Förderung einzureichen, folgten 14 Praxisnetze. Sie reichten zusammen 23 Anträge ein. Finanziell gefördert wurden schließlich elf Projektvorschläge. Drei hier beispielhaft vorgestellte prämierte Netzprojekte zeigen die Innovationskraft, die in den westfälischen-lippischen Ärztenetzen steckt:

     

    ·         Dezentrale elektronische Patientenakte. Acht Praxisnetze wollen eine bessere Kommunikation der Ärzte untereinander über eine Vernetzung ihrer IT-Systeme erproben. Auf diesem Weg werden die Behandlungsdaten der eingeschriebenen Patienten für alle Ärzte des jeweiligen Praxisnetzes direkt in Echtzeit zugänglich. 

    Dafür haben sich die acht beteiligten Praxisnetze auf eine Software geeinigt, die als herstellerneutrale Plattform für den sicheren Austausch von medizinischen Daten in Form einer dezentralen Patientenakte fungiert. An dem Projekt beteiligt sind die Netze medis Münster GbR, Medizinisches Qualitätsnetz Bochum e.V. , RANIQ Recklinghäuser Arztnetz für Information und Qualität GbR, GNU Gesundheitsnetz Unna GmbH, Praxisnetz Paderborn e.V., Ärzte-Verbund Rheine e.V., medicoos GmbH Steinfurt und MedNet Borken e.V..

    ·         Elektronische Arztvisite im Pflegeheim. Das Praxisnetz MuM – Medizin und Mehr eG in Bünde hat bereits ein System etabliert, das in ländlichen Regionen die Patientenversorgung mittelfristig sichern kann. Das IT-Programm „elVi“ ermöglicht es, Pflegeheime, ambulante Pflegedienste oder auch Krankenhäuser per Video in die Behandlung des Patienten durch den niedergelassenen Vertragsarzt einzubeziehen. Neben dem Bewegbild ist die Übertragung von Vitalparametern wie EKG, EEG, Temperaturmessung, Blutwerten oder auch moderner transkutaner Blutzuckermessverfahren in Echtzeit möglich. Indem der niedergelassene Arzt in kritischen Situationen rasch per Videokonferenz hinzugezogen werden kann, werden Krankenhauseinweisungen in der Nacht und am Wochenende reduziert. 

    ·         Individualisiertes Stressmanagement. Die Ärztenetz Lippe GmbH möchte eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient schaffen, die neben der symptomatisch medikamentösen Therapie von stressinduzierten Erkrankungen auch auf eine nachhaltige Lebensstilveränderung des Patienten hin zu einer gesünderen Lebensweise abzielt. Zur Vorbeugung und zur Therapieunterstützung stressbedingter Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Depressionen kommt in dem Projekt ein „Qui“ zum Einsatz. Dies ist ein wie ein Tennisball geformtes Biofeedback-Gerät, das in der Hand des Patienten liegend dessen Puls misst und analysiert. Leuchtet die obere Kugelhälfte rot, ist das Verhältnis zwischen Atemrhythmus und Herzfrequenz nicht optimal. Blaue LED-Signale geben dem Patienten dann eine Atmungsfrequenz vor, mit deren Hilfe er Atmung und Herzschlag ins Gleichgewicht bringen kann.  Über diese Form des Entspannungstrainings wird dem Patient eine sinnvolle Ergänzung zur ärztlichen Behandlung angeboten, die das Risiko für stressinduzierte Folgeerkrankungen mindern kann.


    „Die prämierten sehr konkreten Projekte zur Weiterentwicklung der ambulanten Versorgung in  Westfalen-Lippe zeigen, dass wir mit unserem starken Engagement für den Aufbau qualitativ hochwertiger Praxisnetzstrukturen auf dem richtigen Weg sind“, betont Dr. Gerhard Nordmann, 2. Vorsitzender der KVWL. Der in den Honorarverhandlungen für das Jahr 2015 mit den Krankenkassen erstmals vereinbarte und mit fünf Millionen Euro gefüllte Topf ausschließlich zur Förderung von Praxisnetzen habe die Erwartungen noch übertroffen, so Nordmann: „Die Förderung hat sich als Motor für gute neue Ideen erwiesen.“ Vor diesem Hintergrund sei er zuversichtlich, „dass wir in den laufenden Honorarverhandlungen für 2016 wieder mit einem vergleichbaren Entgegenkommen der Krankenkassen rechnen können“.

     

    Ganz aktuell hat die KVWL-Geschäftsstelle „Neue Versorgungsformen und Praxisnetze“ drei Praxisnetzen im Landesteil eine über die Basisstufe hinaus gehende Professionalisierung ihrer Strukturen bescheinigt: Die Ärztliche Qualitätsgemeinschaft Witten GmbH, die Gesundheitsregion Siegerland GbR und die MuM Medizin und Mehr eG in Bünde erfüllten die höheren Anforderungen bei den definierten Versorgungszielen Patientenzentrierung, Kooperative Berufsausübung sowie Verbesserte Effizienz/ Prozessoptimierung und sind damit die ersten Ärztenetze der Stufe I in Westfalen-Lippe.  „Dies zeigt, dass die Entwicklung der Netzstrukturen in Westfalen-Lippe längst noch nicht abgeschlossen ist“, betont KVWL-Geschäftsführer Müller: „Das Potenzial ist weiterhin riesig.“

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    Links

    www.cirs-nrw.de

    Beratungsstelle Borken

    www.eutb-kreis-borken.de www.teilhabeberatung.de